Tag 34 - 3/220 Großer Dreiecksflug

Heute war der große Tag: Der große Dreickes-Soloflug! D.h. alleine im Flugzeug, ohne Fluglehrer, raus aus der Platzrunde zu zwei entfernten Plätzen und wieder zurück.

Die geplante Route: Start in Mainz, durch die Kontrollzone Frankfurt Hahn Midfield-Crossing nach Trier. Von dort nach Siegerland und anschließend über Taunus VOR zurück nach Mainz. Also die gleiche Route wie vergangene Woche.

Als Fluggerät stand die treue Cessna 150 auf dem Plan. Die Flugvorbereitung hatte ich bereits am Vortag ausführlich zusammengestellt und vor dem Flug noch mit aktuellem Höhenwind, Treibstoffberechnung und Zeiten vervollständigt.

Der Wetterbericht schaute gut aus, der GAFOR zeigt zwischen Oscar und Charlie, die Kaltfront von gestern Abend ist durchgezogen und die Sichten waren gut.



Also gings los: Ich war eine Stunde vor dem FI am Platz. Halle auf, Maschine raus, Öl nachfüllen, zur Tankstelle rollen und volltanken. Danach noch eine Vorbesprechung mit dem FI, Ausstellen des Flugauftrags, den man als Flugschüler benötigt, wenn es ohne Lehrer auf reisen gehen soll, und dann los.

Die Handgriffe sind mittlerweile Routine, aber ich war schon recht angepannt ... Magnetcheck, Vergaservorwärmung, Emergency Briefing, "DQL, Rollhalt Pist 26 abflugbereit", "DQL rolle auf und starte" und Vollgas.

Nachdem ich auf Reiseflughöhe gestiegen war, ging es weiter nach Westen. Zunächst ein kurzes Stück entlang am Rhein, dann über die Autobahn Richtung Frankfurt Hahn, Pflichtmeldepunkte Echo. Nach der Kontaktaufnahme mit Hahn Turm erhielt ich erwartungsgemäß die Freigabe für den Durchflug durch die Kontrollezone, Überflug des Platzes und den Ausflug über den Pflichtmeldepunkte Whiskey.

Die erste Hürde war genommen, sodass nun die Landung in Trier bevorstand. Gemäß Vorbereitung querte ich zwei Mal die Mosel und dann war der Platz auch schon in Sicht. Nach der Anmeldung bei Trier Info standen die Landevorbereigungen an. Zunächst nach Anflugkarte in die Platzrunde einfliegen, in meinem Fall direkt in den Queranflug, Höhe, Fahrt, Klappen, Eindrehen in den Endanflug und ... die Landung. Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass ich erstaunlich ruhig und konzentriert war. Ich hätte damit gerechnet, dass die Anspannung und Aufregung doch etwas größer sein würden, aber es hat wirklich prima und auf Anhieb geklappt und auch mit der Landung war ich äußerst zufrieden.

Nach dem obligatorischen Bezahlen der Landegebühr, dem Abstempeln des Flugbuchs und einer Tasse Kaffee im Turm ging es dann zum zweiten Abschnitt der Reise, nach Siegerland. Navigatorisch ist die Strecke eigentlich nicht sehr anspruchsvoll. Ich folgte grob der Mosel bis der Flugplatz Koblenz, die Stadt und der Rhein in Sicht kamen. Nach Überqueren des Rheins folgte ich der A48, anschließend "querfeldein" Richtung Siegerland, vorbei am Flugplatz Ailertchen, dann auf einen gut sichtbaren Windpark und Funkturm zu. Von FIS gab es zwischendurch noch Verkehrsmeldungen, ansonsten verlief der Flug sehr ruhig.

Nach dem Anmelden bei Siegerland Info und dem Eindrehen in die Rechtsplatzrunde auf die Piste 13 gelang dann auch die Landung ebenso gut wie in Trier, obwohl Wind ganz gut von der Seite kamen. Nach der Landung habe ich sicherheitshalber noch ein paar Liter getankt und das Bordbuch im Turm stempeln lassen.



Die beiden Landungen auf den fremden Plätzen waren geschafft und ich konnte nun die "Heimreise" antreten. Navigatorisch war die Strecke dann auch wieder recht einfach: Nach Süden auf das Taunus VOR zu. Die B49 und Limburg waren schon von weitem zu sehen, dann über die A3, Taunus VOR, über Taunusstein und rechts an der "Hohen Wurzel" vorbei bis zum Rhein.

Von dort aus war das Terrain wieder sehr vertraut und den heimischen Platz hatte ich auch schnell in Sicht. Durch den übervollen Platzverkehr (so viele Maschinen habe ich tatsächlich bisher noch nie geleichzeitig am Platz erlebt) kam dann die Abschlusslandung als Nummer 4.

Nach dem Abstellen der Maschine kam schon der FI, den ich von den Plätzen aus immer mit Statusinfos versorgt hatte, und gratulierte mir zum geglückten Dreicksflug über 173 NM bzw. 320 km.

Alles in allem ein großartiger Tag mit vielen tollen Eindrücken und dem Gefühl, dass die praktische Prüfung nun langsam aber sicher immer näher kommt. Wenn mir das vor einem Jahr jemand gesagt hätte, wäre meine Antwort wahrscheinlich ein mildes Lächeln gewesen.

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