... und doch Prüfung

Nach dem obligatorischen Sichten der GAFOR-Vorhersage mit zweifelhaften Aussichten für den heutigen Tag entschied ich mich dazu, direkt ins Büro zu fahren.

Doch kaum angekommen rief mich unser Ausbildungsleiter schon an und teilte mir mit, dass um 11:00 Uhr die Prüfung stattfinden sollte.

Die vorzubereitende Strecke: Von Mainz über RID VOR nach Mannheim City Airport. Dort einen "Low Approach", also einen tiefen Überflug ohne Landung und dann direkt weiter nach Speyer.

Als besondere Situation kam hinzu, dass der Prüfer ebenfalls einer Prüfung bedurfte. So durfte ich als mit Prüfer und dessen überprüfendem Prüfer die Reise antreten.

Der Flug lief prima, nur vor Mannheim habe ich mich etwas spät bei Mannheim Turm gemeldet; ich war schon fast über Pflichtmeldepunkt November. Aber ein Orientierungskreis half bei der Orientierung. Auch der tiefe Überflug war kein Problem.

Danach ging es weiter nach Süden, über Pflichtmeldepunkt Whiskey. Kurze Zeit später kam dann auch die äußerst markante Autobahnbrücke und der Platz von Speyer in Sicht.

Der Anflug war in Ordnung und nach einer Durchstartübung kam dann auch die Abschlusslandung.

Nach dem Zahlen der Langegebühr ging es dann wieder zurück in Richtung Mainz. Nach einigen Überziehübungen und Steilkurven kam dann noch ein Funknav-Teil mit Positionsbestimmung, dem Intercepten und folgen von Radialen, usw.

Kurz vor Mainz kam dann die befürchtete Ansage: "Steigen Sie jetzt mal auf 2.000ft über Grund und machen Sie eine Ziellandung" - *schluck*. Die Übung ist Pflicht bei der Prüfung, klar, aber jetzt war ich doch etwas angespannter.

Die Wolkenuntergrenze ist recht niedrig, aber die 2.000ft GND gingen gerade noch. Fuelpump und Vergaservorwärmung an, Gas raus, bestes Gleiten mit 73kt...

... die Ziellandung war eine Punktlandung und ich glaube die beste, die ich bisher hingelegt habe. Unglaublich :)

Nach dem Abstellen kam dann noch eine Nachbesprechung. Ein paar Punkte hatte der FE zu beanstanden, aber nach einer abschließenden Theorieprüfung (keine Glanzleistung meinerseits) war es dann geschafft und der FE und, naja, sein FE, gratulierten mir zur bestandenen Prüfung und auch die Fliegerkollegen im Verein freuten sich mit mir.

Jetzt bin ich also Pilot und muss "nur noch" auf die Lizenz warten. Das werden zwei lange Wochen.


Als Fazit kann ich nur festhalten, dass die letzten 13 Monate eine unglaublich spannende Zeit waren. Hätte mir im September 2008 jemand gesagt, dass ich ein gutes Jahr später eine PPL-A Lizenz in der Tasche haben würde, hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Heute kann ich sagen, dass ich ein fazinierendes und vielseitiges "Hobby" gefunden habe, das mir sicher noch eine Menge Freude bereiten wird.

Ich denke, ich werde in diesem Blog auch meine nächsten Erlebnisse noch kundtun. Also bis bald.

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