Am Platz angekommen ist zunächst das Durchsprechen der Flugvorbereitung dran. Ich habe die Strecke von Mainz nach Zweibrücken, dann nach „Frankfurt“ Hahn und wieder zurück nach Mainz vorbereitet. Das passt soweit, wir ändern die Route nach Zweibrücken etwas nach Osten, damit wir den Kontrollzone von Ramstein nicht zu nahe kommen.
Danach geht es zum Flieger. Mit 17,70m ist es schon etwas anspruchsvoller, das Gefährt aus der Halle zu bekommen und es schein, als habe das jemand ganz genau ausgetüftelt.
Zunächst eine kurze Einweisung. Einige Dinge sind doch anders als bei Cessna und Piper: Man liegt mehr in den Sitzen und wird von einen Vier-Punkt-Gurt gehalten. Statt des Steuerhorns haben wir einen sportlichen Stick. Durch das Spornrad ist die Sicher nach vorne beim Rollen bescheiden, die rundum durchsichtige Haube bietet dafür im Flug eine wahnsinnig tolle Sicht.
Und dann haben wir noch einen elektrischen Verstellpropeller, der von der Bedienung her etwas anders ist, da der Gashebel nun nicht die Drehzahl sondern den Ladedruck regelt; die Drehzahl bleibt ja konstant.
Nundenn … auf geht’s. In der Luft merkt man direkt, dass der Flieger bauartbedingt natürlich mehr auf Thermik reagiert und es ist zunächst etwas holpriger, bzw. die Steigrate variiert stark.
Nachdem wir in 3.500ft sind, beruhigt sich das etwas und wir haben den ersten größeren Abschnitt vor uns. Zeit also für die „Buchführung“, das Einstellen der Frequenzen für Sprechfunk und Funknavigation.
Den Funk mit FIS mache ich, dank BZF, nun alleine. Die Navigation klappt auch und die in der Flugvorbereitung ermittelten Zeiten passen auch.
Der Anflug auf den kontrollierten Platz Zweibrücken klappt auch soweit. Wir melden uns fünf Minuten vor Erreichen des Pflichtmeldepunktes Oscar, der jedoch nicht ganz einfach zu finden ist. Ich sehe ihn nicht direkt, deshalb machen wir einen Vollkreis. Ein verschlungenes Zusammentreffen von vier feldwegähnlichen aussehenden Straßen muss es wohl sein.
Der Einflug in die Kontrollzone, Rechtsplatzrunde und Landung klappen prima. Ein Highlight ist dann das Follow-Me Fahrzeug, hinter dem wir hertuckern dürfen. Anschließend nimmt uns der Wagen dann auch noch mit zum goldenen „C“. So viel Service für knapp 4 EUR. Im Ernst: Die Leute dort sind sehr freundlich, wir sprechen noch die Flugvorbereitung für den nächsten Abschnitt durch und dann geht es wieder los. Im Gegensatz zur Piste ist der Rollweg alles andere als gerade, sondern eher eine Berg und Tal Bahn.
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Nach dem Start fliegen wir über Whiskey aus und drehen dann nach Norden Richtung Pflichmeldepunkt Sierra von Hahn (der mindestens genauso gut zu finden ist wie Oscar). Dabei durchfliegen wir das „Gebiet mit Flugbeschränkungen“ ED-R116, Baumholder, nachdem FIS mitgeteilt hatte, dass es zurzeit nicht aktiv ist. Anschließen kommen wir an Idar-Oberstein samt Flugplatz vorbei. Nach zwei Vollkreisen finde ich dann auch Sierra und wir fliegen in den Queranflug auf die 03. Während unseres Anflugs muss eine Ryanair-Maschine auf uns warten … auch mal was Neues … und danach bringt uns das Follow-Me zum 30 Meter entfernten Parkplatz.
Mit etwas über 14 EUR sind die Landungen hier doch schon etwas teurer, dafür gibt es Ledersofas und Fernsehberieselung. Abermals ein Durchsprechen der Flugvorbereitung und danach geht es zurück nach Mainz.
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Für den Rückflug machen wir es uns einfach. Schneiden ein Radial vom Frankfurt VOR an und folgen diesem zurück nach Hause. Eine Faustformel probieren wir noch aus, da es keinen Wendeanzeiger gibt: Querneigung für einen Zwei-Minuten-Vollkreis = Geschwindigkeit in Knoten geteilt durch 2 mal 7. Klappt soweit ganz gut.
Nach der Landung wird die Maschine wieder in die Halle hineingepuzzelt und anschließend noch gewaschen, was, dank der großen Spannweite, etwas länger dauert.
Alles in allem ein langer und sehr schöner Flugtag. Vielleicht steige ich, wenn sich die Gelegenheit bietet, nochmal in den Motorsegler oder fliege auch in einem Segelflieger eine Runde mit.
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