Eine der letzten Lücken im Ausbildungsplan war der Flug in großen Höhen. Also nichts wie raus zum Platz, denn das Wetter ist optimal und der FI hat Lust und Zeit :)
Geplant war ein Ausflug zu zwei Grasplätzen, konkret Bad Sobernheim und Idar-Oberstein. Von dort sollte es auf große Höhe und zurück nach Mainz.
Die Route hatte ich vorbereitet und wir konnten nach dem Auftanken direkt starten. Navigatorisch war Bad Sobernheim recht gut zu finden. Die Platzrunde einzuordnen war jedoch ein Tick kniffliger und recht lang.
In den Queranflug dreht man nach dem Freiluftmuseum ein und hält dann auf den rechten Rand der Ortschaft zu. Dann in den Endanflug eindrehen und - bei diesem schönen Wetter - auf Segelflugverkehr achten.
Die Piste (wie flogen die 04 an) ist nur am Anfang mit weißen Marken markiert und liegt auf einem Hügel. Im Anflug war also auf Leewind zu achten, wir haben 70-75kt vorgesehen.
Die Landung klappte wider erwarten recht gut, nur beim Setzen der dritten Klappe neigte ich wohl dazu, die Nase zu weit runterzunehmen und zu viel Fahrt aufzuholen. Irgendwie war die Faustregel "Speed mit dem Höhenruder, Sinken mit der Leistung" nicht voll präsent. Nach dem Aufsetzen dann schnell die Klappen einfahren und das Höhenruder voll gezogen halten. Dann erst etwas anbremsen und anschließen abbremsen. Zurück ging es dann am Rand der Piste, damit die Kollegen vom Segelflug den nächsten Start vorbereiten können.
Anschließend ging es nach Idar-Oberstein, ein Katzensprung von Sobernheim. Ich hatte zuerst die falsche Grünfläche "in Verdacht" ein Platz zu sein. Aber gut ... der FI gab mir den entsprechenden Tipp. Die Platzrunde ist dann recht einfach: Am Steinbruch zwischen den beiden Ortschaften durch, links eine kleine, rechts eine größere. Dann das gleiche nochmal (links kleine, rechts große Ortschaft) und über dem Tal dann Richtung Stadt und grob in Richtung des Hochhauses in den Queranflug.
Der Anflug war okay, ich hätte aber noch einen Tick Gas nachlegen können. Die Landung klappte dann auch gut und wir rollten zum Parkplatz.
Nach einem stärkenden Mahl ging es dann zurück in Richtung Mainz, jedoch mit dem Ziel, noch den Höhenflug zu absolvieren. Ich meldete uns also bei FIS an und teilte mit, dass wir auf Flugfläche 75, also 7.500ft nach Standardatmosphäre, steigen.
Zwei interessante Effekte waren hierbei zu beobachten: Der Fahrtmesser hat eine Abweichung von ca. 2% pro 1.000ft, d.h. wir bewegen uns schneller, als angezeigt wird. Und die Landschaft "verflacht" sich. Die Unterschieder zwischen Tälern, Hügeln und Erhebungen nehmen ab und lassen sich deutlich schwerer einschätzen.
Dafür war der Blick sehr eindrucksvoll. Wir passierten im Steigflug die Inversionsschicht, der wir die lausigen Sichten und das trübe Wetter zu verdanken hatten. Darüber war die Sicht atemberaubend und kleine Wolken saßen auf der trüben Suppe, während wir den strahlend blauen Himmel genießen konnten.
Leider hielt die Freude nicht allzu lange und wir mussten schon wieder absteigen, denn die Strecke zurück nach Mainz ist nicht weit und wir wollten den Luftraum Charlie auch unangetastet lassen.
Zurück in Mainz gelang mit dann nach einer übervollen Platzrunde eine gute Landung und nach dem obligatorischen Fliegerwaschen konnte ich den Tag wohlbehalten abschließen.
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